Publicity

Da soll noch mal einer sagen, der Chinese sei nicht clever. Was macht man mit sentationshungrigen Betroffenheitsexperten, wenn sie einem unlieb geworden sind? Man verweist sie nicht etwa des Landes oder sperrt sie ein — gefundenes Fressen für eben jene. Nein, man verkündet einfach wochenlang, dass jede Minute am buchstäblich hinterletzten und abgeschiedensten Orte der Welt eine große Sensation auf sie warte. Der westliche Jounalist schnappt sich dann ein Zelt und wartet in Eis und Schnee bei dünner Luft darauf, dass endlich mal jemand ein Feuer nach da oben schleppe. Aufgrund des miesen und unmenschlichen Wetters bleibt das aber auf halber Strecke immer wieder stecken. Schon komisch, wirklich. Und sehr bezeichnend für Medien, die lieber von spektakulären Nonsenseveranstaltungen auch auf dem Zipfel der Welt berichten als über die Lage in bodenständigen chinesischen Gefängnissen. Die stehen nicht auf dem Mount Everest, in die könnte Wallraff sich auch bei T-Shirttemperaturen einsperren lassen und — zu dünn ist die Luft dort ganz bestimmt nicht …

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