Morgen oder Heute, je nachdem was für ein Mensch man ist, findet die alljährliche Meppener Blues & Jazz Night statt. Einer der wenigen Vorwände, in die altbekannte Stadt zurückzukehren, der nicht nur Depressionen verspricht. Wenn doch, dann zumindest mit angemessener musikalischer Untermalung. Ich sehe schwarz und kleide mich dementsprechend, passend zum Anlass. „Until we start to make a move, to make a few things right, you’ll never see me wear a suite of white“…
Aber vielleicht haben sie ja auch Recht, vielleicht sollte ich wirklich einfach mal raus gehen und der Rest wird sich von selbst einstellen. Vielleicht sollte ich endlich mal die Kurve kriegen, vielleicht könnte ich einfach mal was machen. Das wäre jedenfalls gern gesehen. Ich werde darüber nachdenken, falls ich Zeit für so etwas finde. Morgen ist jedoch sicher nicht der richtige Zeitpunkt. Die Nachtschicht wartet auf mich, wenn ich Glück habe. Zu Beginn der Nachtschicht begrüßt man sich mit „Guten Morgen“, das hat mir schon immer gefallen. Und ich rieche jetzt schon wieder dieses süßliche Maschinenöl. Als ich dort anfing, war ich ein junger Mann mit altem Bart. Mittlerweile denke ich darüber nach den Bart abzurasieren, ich wirke auch ohne ihn durchzecht.
Schon wieder ist es zu spät um dem morgigen Tag einen guten Start zu geben. Das liegt an diesem Gelb. Schlaftabletten sollten blau sein. Nur farblich strukturiert macht psychoaktivität Sinn, bleibt durchschaubar. Gestern gab es wieder solche Gespräche, die mir meine Ausweglosigkeit vor Augen führen. Ich erreiche niemanden. Aber was kann ich schon tun?
Ich stampf hinweg,
du läufst mir nach
und bleibst am Ende stehen
dreh ich mich um,
siehst du nach mir
und blickst mit leisem Flehen
ging ich zurück,
so hättst du mich
ließest mich nicht mehr gehen
drum stock ich nicht,
geh unbeirrt
lass dich im Dunklen stehen
„Sing on brother, play on drummer“. Genug zitiert, „am Ende bin ich nur Ich selbst“. Ich habe zu packen.