im Nebel

Wenn ein Samstagabend nicht mehr für dich bereit hält als saure Gurken, nicht einmal Bierdurst mehr erwacht. Ja, was dann? Ich sitze vor dem leeren Blatt, es wird leer bleiben. Ich kann noch so lange in den Zettelkästen wühlen, mich mit Musik voll saugen. Es treibt mich nichts mehr um. Die Hand liegt still, der Fuß schläft ein.
Ich mache Karamell, ich trinke selbst gesuchten Tee und streiche über meinen Bart, der jeden Tag noch etwas mehr zerzaust. Vielleicht ist es die Stille, die mich schweigen lässt. Vielleicht macht mich die Kälte alt.
Ich bräuchte eine Stimme, ein warme, um meinen Worten Atem einzuhauchen. Dem Leben zu verleihen, was nun so karg und bleistiftgrau hier vor mir liegt. Es gibt nur dem sich her, der es laut liest:
Kein schlimmres Los als unter Menschen sein, die man nicht kennen kann. Denn jeder lebt und stirbt allein. Kein schlimmres Los als Einsamkeit gehört zum Menschensein, denn an ihr stirbt die Menschlichkeit. Nichts gibt es außer einsam sein, in jedes Du dringt es hinein. Kein schlimmres Los als Mensch zu sein. Allein.

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