„Afghanistan ist auch nicht ohne.“

Münster – Er sitzt in einem kleinen Cafe am Rand der Stadt und nippt verschmitzt an seinem koffeinierten Kakao. „Nervt sie das auch?“ fragt er mit wachen, einnehmenden Augen. Währenddessen patscht er sich noch ein Stück Kuchen auf den Teller. „Nervt sie nicht auch dieser suggestive Stil, der sich in allen journalistischen Medien breitgemacht hat?“
Friedjof Rhomben weiß nicht wovon er redet, wer weiß das schon. Dennoch umgibt ihn eine greifbare Präsenz. Man will ihm alles glauben was er sagt, auch wenn es eigentlich niemanden interessiert. Aber genau das macht es für den Journalismus so interessant. Er ist einer derjenigen Informanten, deren Interviews man so wunderbar beiläufig beschreiben kann. „Es ist ja nicht so, als würde das irgendeinen Informativen Gehalt haben, oder gar einen kontextuellen Rahmen schaffen“ witztelt Rhombus. Auf der Straße malen ein paar Kinder großformatige Bilder für Spiegel-Online. Diese dienen als Aufhänger für einen Afghanistan Artikel. Rhomben streicht sich über seinen vergilbten Bart. „Afghanistan ist auch nicht ohne“, so sagt er bedeutungsschwanger. Damit hat er vielleicht Recht. Wahrscheinlich jedoch nicht. Wer weiß das schon. Sie vielleicht?

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