Freunde, Deutsche, Zugereiste, ich begrüße euch allesamt zum diesjährigen Reichsgründungstage, den wir zum 10. Mal in kleiner Runde hier feiern. Ausgesprochen stolz bin ich, wieder einmal so viele treue Herzen, die sich unserer Sache anschließen möchten, hier versammelt zu sehen.
314 Jahre ist es her, dass der erste preußische König gekrönt wurde. 144 Jahre ist es her, dass sich der preußische König zu unserem Kaiser erhöhte. Am selben Tage proklamierte der weise, der ewige Kanzler Bismarck „die kaiserliche Würde in dem Bewusstsein der Pflicht, in deutscher Treue die Rechte des Reiches und seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf die geeinte Kraft seines Volkes, zu verteidigen. In der Hoffnung, dass dem deutschen Volk vergönnt sein wird, den Lohn seiner heißen und opfermutigen Kämpfe in dauerndem Frieden und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe Frankreichs gewähren. Uns aber und unseren Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Ordnung.“
Bismarck, welch ein Genie! Welch ein Weitblick! Wer käme heute noch umhin, die von ihm genannten, ja prophezeiten Gaben allüberall zu erkennen? Wohin man schaut sieht man Fortschritt, Aufschwung, Wohlstand. Der Deutsche ist in Arbeit und seine Arbeit bringt ihm endlich einen Min-dest-lohn. Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig, die Wertschöpfung so hoch, der Reichtum so akkumuliert wie nie. Wo andere blühende Landschaften nur versprochen haben, hat Bismarck geliefert: „Fest, wie der Erde Grund,/gegen des Unglücks Macht/ steht mir des Hauses Pracht!“ Und wahrlich, es ist ein prächtiges Haus, das wir schauen dürfen.
Doch war es allein die Vorsehung, war es nur die schaffende Hand der Altvorderen? Was hat uns wirklich angeleitet, die Früchte – nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern eben an den Gütern und Gaben des Friedens – zu genießen? Bedenket auch die ganze Schmach, das Elend und die Not, die sich nach der weisen Lenkung Bismarcks (trotz aller seiner Qualitäten) nicht verhindern ließen. Niemand denkt gerne daran zurück, wie tief die deutsche Idee in den Schmutz gezogen wurde, für was sie alles herhalten musste. Also denken auch wir nicht daran zurück. Schwamm drüber.
Kommen wir lieber zurück zur Frage: Wer ist der wahre Verursacher der neuen, der deutschen Erfolgsgeschichte? Ich möchte es sagen, ich kann nicht anders: Es war, es ist unsere Kanzlerin.
Lacht nicht! Wer über sie lacht, verkennt den Messias aus der Uckermark im Kern. Wer war es, der die FDP zugrunde gerichtet, wer, der den Franzosen wieder zum Bittsteller gemacht hat? In wessen Ägide fallen der Weltmeistertitel, die schwarze Null und der Friedensnobelpreis für jeden einzelnen von euch? Gegen alle Widerstände kleingeistigen Dünkels und großspurigen Machogehabes führt Angela Merkel – allzeit besser als erhofft – dieses Land in eine glänzende Zukunft. Und keiner merkt es.
„Der ganze Strudel strebt nach oben; / Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben“ heißt es im Faust – und wahrhaft faustisch dürfen wir uns fühlen im bald schon 10. Jahr Merkeldeutschlands. Deshalb: „Fürchtet euch nicht! Sehet, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird“ – Ich glaube fest daran, dass es 144, dass es 314 Jahre Merkel werden können. Kameraden, Kameradinnen, glaubt, schafft mit mir.
Wir sind das Volk – und bald schon die absolute Mehrheit. Der Deutsche wählt, ja er kennt keine Parteien mehr, er kennt nur noch Merkel. Lasset uns also beten, dass immer wahr bleiben möge, was Merkels Wegbereiter Bismarck so trefflich formulierte:
„Die Majorität hat viele Herzen, aber ein Herz hat sie nicht.“ – Sondern eine Raute. Quod est: Merkel für die Ewigkeit. Amen!
Sehr geehrte Herren, liebe Kameraden, Deutsche!
Heutzutage muss man nur einen kurzen Blick über die Schlagzeilen der Zeitungen schweifen lassen, um eindeutig und zweifelsfrei festzustellen, dass unsere deutsche Gesellschaft im Innersten krankt. Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, kann zwangsläufig nur zu dem Schluss kommen, dass diese Fehlentwicklungen dem Deutschen Volke schwere Schäden zufügen und weiter zufügen werden, wenn wir weiter nur zusehen und die Hände in den Schoß legen.
Wie schon der berühmte Veterinärtheologe und große deutsche Volksdichter Jakob Maria Mierscheid erkannte: „Es ist noch lange nicht alles gut, wenn die deutsche Mutter nicht mehr weinen tut.“
Worte, die das grundlegende Problem klar und deutlich aufzeigen und wohl keinerlei Erläuterung bedürfen!
Es ist doch für jeden offensichtlich, dass wir unter den gegebenen Umstanden nicht weiter machen können. Unser Deutschland konnte bisher auf eine lange Tradition von weltweit beachteten Rekordleistungen zurückblicken. Warum, frage ich, lassen wir diese Errungenschaften, auf denen der Erfolg unseres wunderschönen Vaterlandes fußt, so tatenlos verrotten? Ist die Deutsche zu fett, der Deutsche zu faul geworden? Ist die heutige tumbe, rückgrat- und disziplinlose deutsche Jugend nicht so strebsam und fleißig wie es ihre Eltern und Großeltern einst vorgelebt haben? Hat der Deutsche etwa das Deutschsein verlernt?
Diesen Fragen müssen wir uns tagtäglich aufs Neue stellen, wenn das Steuer noch herumgerissen werden soll, bevor wir auf die Sandbank der Mittelmäßigkeit laufen!
Darum, Kameraden, möchte an Ihre deutschen Herzen appellieren, es nicht so weit kommen zu lassen. Lassen Sie uns gemeinsam unser Vaterland zu neuer Blüte verhelfen. Für Deutschland! Für Europa! Für ein deutsches Europa!!
Danke, meine Herren!