Oft sitze ich an dem Fenster, in das am Morgen zu allererst die Sonne scheint und blinzle in das fade Licht der Straße. Ich muss nicht zu Bett. Ohne jede Aufgabe fängt der Tag erst gar nicht an. Manchmal schlafe ich von Sonnenauf- bis Untergang. Nur das Telefon stört bisweilen solche Ruhephase der absoluten Freiheit. Ja, frei bin ich wie ein fallender Stein. Ich habe mich befreit von allen Stolperstricken, die einem das Leben knüpft. Und da ich nun sogar die Liebe abgestreift habe, gibt es keine Angst mehr für mich. Ich sage euch: Das Leben fängt erst an, wenn man es nicht zu spüren braucht. Das ist der purste Luxus. Und nur zwei Finger breit entfernt vom Glück.
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Meta
Hmmm… ich kenne zwar Ihr Liebesleben nicht, aber das klingt mir nicht nach Luxus, sondern nach Kummer.
Aber Ihr Luxuserlebnis erinnert mich an einen Tag im Jahre 19.. Ein Sonn- und Sonnentag. Ich hatte mich mit niemand verabredet. Mein Freund war im Ausland. Ich erwachte, ich gebe zu, ich bin eher Lerche als Eule, ich erwachte also recht früh. Und da war ein geradezu vulkanisches, ozeanisches, galaktisches Gefühl von: Dieser Tag gehört mir!
Ich weiß nicht mehr, was ich an diesem Tag gemacht habe, er war nichts Besonderes, wahrscheinlich war er so langweilig wie andere Tage auch. Das Gefühl aber, diesen Tag zu beginnen, hatte wirklich etwas Besonderes, sonst würde ich mich nach 20 Jahren nicht mehr daran erinnern.
Ich denke dazwischen ist nur ein Schmaler Grad. Burke etwa hat Lust ja auch als bloße Abnahme von Schmerzen definiert.
Meine Empfindungen beim morgentlichen Erwachen sind wesentlich profaner. Meistens hindern sie mich daran überhaupt rechtzeitig aufzustehen. Aber das ist oft auch gut so, denn man verpasst lauter Dinge, die einen frustrieren würden.
Aber so schlimm ist es auch nicht, gestern z.b. war ich Park und hab auf einem Spanngurt zwischen zwei Bäumen herbalanciert. Wer hätte das gedacht…