26.

Da gab es vor kurzem so einen Tag, der eigentlich kaum der Rede wert war. Ich saß in einem Park, irgendwo am Rande einer Grünfläche. Um mich herum waren Menschen: Nicht zu viele um sich bedrängt, nicht zu wenige um sich in einem Park seltsam zu fühlen. Ich las ein Buch, rauchte eine Zigarette. An diesem Tag dort fühlte ich mich vollkommen unwohl. Weder hatte das mit den Menschen dort zu tun, noch mit dem Rasen, den Hunden oder Fahrrädern. Eigentlich war ich nur dort, um mich von meiner misslichen Laune abzulenken. Warum man dazu Dinge tut, die einem viel zu blöd erscheinen würden, wäre man im Vollbesitz seiner emotionalen Kräfte, ist mir noch nie ganz klar geworden. Man macht es einfach – wie so Vieles. Und obwohl es selten den gewünschten Erfolg bringt, lässt man es nicht sein: Sich in den Park setzen; sich Menschen annähern. Eines führt nun mal zum anderen und insgesamt ist es kaum der Rede wert.
Gestern tat ich einen ganzen Tag lang nichts – gar nichts. Weder setzt ich mich in den Park noch auf irgendeine andere Art einem Menschen aus. Gestern fühlte ich mich vollkommen unwohl. Womit genau das nun zu tun hatte, ich vermute wohl wiederum mit den Menschen und der Nähe. Vielleicht lag es aber auch an mir. Ich verwechsle mich zu oft mit jemandem, den ich mag. Deshalb bin ich wohl auch mein meistverwandtes Wort. Nun überlege ich jedenfalls, was mir der morgige Tag bringen wird und auf welche Art ich mich dieses Mal unwohl fühlen werde. Abwechslung macht das Leben süß.

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