Freund, nun

herbei und reich mir jenen Trunk zur Hand.-
Dem Schluck Vergessen harret eine Welt,
die bloße Trägheit noch in Fugen hält,
und Fäulnis, der ein Durst entbrannt.

Nimm das Geschirr und fülle es zum Rand.
Was mich ans Leben knüpft – zertrenn das Band.
Den Trank aus blassem Kraut, vom Doldenwein,
nun schenke ein, den Flurenmost und – Nein!

Kein Zweifel wäre mehr, der an mir nagt.
Wer stets gewann, ist der, der nichts mehr wagt.
Das Haar ist grau, die Wangen werden fahl,
reich einem alten Streiter den Pokal.

Freund hilf, und sei nun frisch zur Hand.
Dem Schluck Vergessen harret eine Welt,
die aus dem Nichts entstand
und die ins Nichts zerfällt.

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1 Antwort zu Freund, nun

  1. tiamat sagt:

    Erinnert mich stark an Hesse.

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