Aus dem Abseits.

Momentan bin ich ja etwas weg vom Fenster. Dennoch kulminieren aktuelle Ereignisse, wohin man blickt. Ein ehemaliger Postchef bekommt anscheinend 20 Millionen an Pensionsansprüchen nachgezahlt. Warum auch nicht? Er hat ja kein Geld veruntreut und solche Pensionen werden in seinem Berufsfeld durchaus als „angemessen“ angesehen. Ein SPD-Abgeordneter, Parteisachverständiger für neue Medien und Kritiker der Internetzensur unter dem Deckmantel des Kampfes gegen Kinderpornographie wird politisch kalt gestellt wegen des Besitzes eines einzigen einschlägigen Photos. Der Fund dieses Fotos geht schon durch die Presseticker, bevor die Haus- und Bürodurchsuchung überhaupt abgeschlossen worden ist. Kein Wunder, dass so viele Verschwörungstheorien kursieren, wenn die Realität ihnen solche Steilvorlagen gibt. Zuguterletzt erschießt ein vormals völlig unauffälliger Absolvent einer Realschule ein gutes Dutzend Menschen. Was nun daran wieder besonders auffällig ist, dass er anscheinend gar nichts auffälliges an sich hatte, nach dem man nun händeringend sucht. Ankündigung im Internet – gemeldet und dementiert. Psychotherapie – gemeldet und dementiert. Wo sind die Killerspiele? Wo sind Photos von Adolf Hitler? Sicher hätte man die schon vor Abschluss der Hausdurchsuchung in der Presse gezeigt, wenn sie denn da gewesen wären.

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2 Antworten zu Aus dem Abseits.

  1. salamikakao sagt:

    Da gefriert einem die Bildzeitung in der Hand. Aber ach, ich weiß da immer gar nicht, was zu meinen wäre. Jede der Informationen kommt doch aus den Medien.

    • gonzosoph sagt:

      Ja, wie gesagt, da wird man schnell zum Paranoiker. Meiner Meinung nach sollte man sich jedoch nicht allzu schnell derlei Verschwörungstheorien hingeben. Nicht jede Unstimmigkeit ist ein Indiz. Auch darf man die Dummheit oder Seltsamkeit des Menschen nicht unterschätzen. Auf seinen eigenen Verstand sollte man jedoch vertrauen und ihn in der Bewertung angebotener „Tatsachen“ auch einsetzen. Vor allem im Umgang mit Medien. Auch diesem Medium, im Übrigen.

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