Es geht mir eigentlich doch gut. Hab ein Fenster und die Sonne direkt neben meinem Tisch. Musik kann ich hören und hätte vielleicht Geld, wenn ich mich nur drum kümmerte. Aber brauche ich denn welches? Es geht mir doch ganz gut. Ich habe Zeit zu schreiben und zu lesen, zu reden. Kann drinnen sein, solang ich mag und niemand hindert mich heraus zu gehen. Talent hab ich ein wenig mehr als viele und doch wieder nicht zu viel, um aufzufallen. Mir geht es gut, doch ja. Das Essen steht schon auf dem Herd, den Kaffee trank ich heute morgen erst, zuallererst. Und sagte mir: „Dir geht es gut.“ Die Sache ist nur, dass man weinen will. Dabei geht es doch gut, uns allen hier. Da frage wen du willst. Sie alle sagen dir „Dir geht’s doch gut“, und, oder: „Mir geht es gut.“ Ob sie denn alle weinen wollen?
Manchmal erzählen sie dir Sachen, die schon mehr nach Tränen sind, wenn sie was getrunken haben oder wen verlassen. Dann sitzen sie ganz klein vor dir und blicken auf und alles was du sagen kannst (Dir geht es eigentlich ganz gut) ist nicht, was du nun sagen darfst. Denn man will weinen, denkt man drüber nach. Wenn man nur weinen könnte.
-
Archive
- Oktober 2024
- August 2020
- Dezember 2017
- Mai 2017
- November 2016
- August 2016
- Mai 2016
- März 2016
- Februar 2016
- Januar 2016
- Oktober 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Mai 2015
- April 2015
- März 2015
- Januar 2015
- Oktober 2014
- April 2014
- März 2014
- Februar 2014
- Dezember 2013
- Oktober 2013
- September 2013
- Juli 2013
- Juni 2013
- Mai 2013
- März 2013
- Februar 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- November 2012
- Juli 2012
- Mai 2012
- April 2012
- März 2012
- Februar 2012
- Januar 2012
- Dezember 2011
- November 2011
- Oktober 2011
- September 2011
- August 2011
- Juni 2011
- Mai 2011
- April 2011
- März 2011
- Februar 2011
- Januar 2011
- Dezember 2010
- November 2010
- Oktober 2010
- September 2010
- Juli 2010
- Juni 2010
- März 2010
- Februar 2010
- Januar 2010
- November 2009
- Oktober 2009
- September 2009
- August 2009
- Juli 2009
- Juni 2009
- Mai 2009
- April 2009
- März 2009
- Februar 2009
- Januar 2009
- Dezember 2008
- November 2008
- Oktober 2008
- September 2008
- August 2008
- Juli 2008
- Juni 2008
- Mai 2008
- April 2008
- März 2008
- Februar 2008
- Januar 2008
- Dezember 2007
- November 2007
- Oktober 2007
- September 2007
- August 2007
- Juli 2007
-
Meta
Das kommt mir sehr bekannt vor. Genauer gesagt befinde ich mich in einer ähnlichen Situation. „Eigentlich“ geht es einem gut – aber eben nur eigentlich.
Es ist erschreckend, aber wahr: unsere Gesellschaft ist auf Konsum ausgelegt. Das wird uns täglich eingeimpft. Es ist daher sehr schwer, die innere Lücke, die durch den Versuch, sich dem zu entziehen, entsteht, wieder zu füllen. Daran kann man leicht verzweifeln. Die besten Dinge im Leben kosten zwar nichts, aber hinter ihnen stehen auch keine Marketingstrategen, d.h. wir finden sie nicht so einfach…
Schon erschreckend, dass im Grunde jeder mit folgendem Statement übereinstimmt: „Je mehr man über das Leben nachdenkt, desto unglücklicher wird man.“ Was sind das für schreckliche Zeiten, möchte man meinen, gehört man der Intelligentia an. Aber Nachdenken zu können ist eben nur notwendige, nicht hinreichende Bedingung des Unglücklichseins. Mithin gibt es ja genug Dinge, seine Gedanken sehr effektiv in enge Schranken zu verweisen – Meditationen, Sport und oder Sex, frei nach Gusto. Mehrfachwahlen sind möglich.