Routinier

Es ist Woche. Habe mich rasiert, mit nassem Kamm strich ich durchs Haar. Die Fenster sind geputzt, ich masturbierte schon und kaufte danach ein. Mein Schreibtisch ist geräumig, die Kerzen längst nicht abgebrannt. Nichts ist beim alten, doch alles bleibt. Mit kalten Händen hielt ich mich den halben Tag am Teeglas fest. Es stinkt nach Rauch. Um drei leg ich mich hin, drehe die Neubauten auf: „Ich steh auf Aus“. Hier liege ich um Jahre zurück. Noch habe ich ein halbvolles Glas Wasser, noch muss ich die Tür nicht öffnen. Die Decke ist so hoch wie eh und je, der Boden weich. Nur graben lässt sich schlecht darin.

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2 Antworten zu Routinier

  1. Cabman sagt:

    Wow! Richtig gut! Ich mag diese Schreibe sehr! Mach mal ein Buch!

  2. gonzosoph sagt:

    Danke für das Lob. Buch ist etwas hoch gegriffen. Momentan arbeite ich an repräsentativem Material, um es erst einmal an Zeitschriften zu schicken. Aber da komm ich schon seit Monaten zu keinem Endprodukt, dass mir gefällt.
    Für (entgeldliche) Anfragen bezüglich Verwendung oder Veröffentlichung bin ich aber natürlich immer offen……..

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