Kleines, gonzosophisches Pausenbrot

Die Stoa sagt, man müsse Wollen und Können in Einklang bringen um glücklich zu werden. Ich sage: Weder Wollen noch Können kann ich maßgeblich beeinflussen. Wenn ich es nicht beeinflussen kann, dann bleibe ich unglücklich, denn ich will, was ich nicht kann. Wenn ich es beeinflussen wollen würde, werde ich ebenfalls unglücklich. Ich muss mich also damit abfinden und unglücklich sein wollen, um glücklich zu werden. Das kann ich eigentlich doch ganz gut (ergon).

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2 Antworten zu Kleines, gonzosophisches Pausenbrot

  1. Das ist eine zutiefst romantische Logik – die mich an Äußerungen von Jochen Gerz erinnert:

    «Ich schätze die Hoffnungslosigkeit der Romantiker, die Politisiertheit der Romantiker. Ich halte Novalis für einen ausgesprochen scharfen Denker.

    Eine Arbeit wie die von Jean Paul, in der er alle Utensilien in seinem Zimmer notiert, ist beeindruckend. Es ist klar, daß da eine Panne im Programm ist. Der Künstler hat ‹nichts› mehr zu sagen. Die Kunst verläßt den Kontext, für den sie geschaffen war. Der Auftrag ist zu Ende, das Programm ist aus. Daß die Kunst auch der Kurzschluß ihres Systems sein kann, das hat mich beeinflußt.»

  2. gonzosoph sagt:

    Wir leben nicht nur auf den leeren Blättern der Geschichte, auch haben unsere toten Autoren nichts mehr zu sagen. Kunst ist dabei weder Religion noch Technik geworden. Am Ende ist sie dennoch nicht, zumindest scheinbar. Woran das liegt? Manchmal denke ich, dass ist einzig der Fluch der Sterblichkeit oder wie man auch sagt: Der Segen des Vergessens.

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