13.05

„Und sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“. Die gleichen Fehler wiederholen, die gleichen Sätze sagen, denken. Leben nennt man das, gemeinhin. „Nein“ war mein Wort noch nie. Ich mache alles nochmal durch. Gebe mich her. Bin da, wo man mich braucht, solange man mich braucht. Ich stelle keine Fragen. Kerbe dich in meinen Verstand. Woran ich denke, ganz egal. Schon da. Und haust du ab, bleibt nicht einmal ein Bild von dir zurück. Dann lodern Zettelfeuer, Rauchopfer der Gefühle. Die Nächte sind schon wieder lang, die Flaschen sammeln sich im Flur. Ich habe das alles klar durchdacht. Ich weiß es doch. Aber was sonst tun, als darüber schreiben, vielleicht endlich klare Worte finden können. Sie nach draußen stellen, wo sie jeder sieht. Ich brauche Zeit. Ich habe nichts als Zeit. Zeit tötet, so oder so. Ein Text ohne jeden literarischen Wert, ohne belletristischen Charme. Geschrieben aus Verlegenheit, die Gewohnheit ist – oder anders herum. Als Schreibtherapie verkauft man so etwas. Die Kunst dabei ist, sich selbst einmal zu denken, als könnte jemand anders es verstehen. Danach glaubt man sich selbst zu verstehen. Aber auch wenn ich meine Wünsche nicht kontrollieren kann, so doch meine Handlungen: Austrinken, abhauen.

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2 Antworten zu 13.05

  1. Himbeerbonbon sagt:

    ich finde gerade die handlungen sind nicht so einfach zu kontrollieren. hab dinge tausendmal durchdacht mit richtigem ergebnis, aber gehandelt….

  2. gonzosoph sagt:

    Wohl wahr. Wenn aber überhaupt, dann sind die Handlungen aber gerade das, was man selbst in der Hand hat und bewusst auf die eine oder andere Art handhaben kann. Deswegen werden auch normalerweise nicht schlechte Wünsche bestraft, sondern schlechte Handlungen.

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