kein mehr

Adern aufschneiden, Blut fließen, Freiheit in die Welt tönen lassen, die aufnahmefähig dafür, wie sie abweisend ist, gegenüber Gefühlen eines Menschen – einzelnd und frei. Laken, Bodenfasern tränken damit. Lachen dicken Erdbeerflaumes bilden sich in den Senken zertrampelter Gedanken, ausgetretener Klischees einer gerechten, echten Welt. Ich war einmal. Ich zehre aus dem Mark, zerre aus dem Licht, was noch nicht verblendet ist. Ein Knall, Explosionen des Endscheiterns vor dem, was nicht Ich ist. Alles, ihr. Ich zerhacke faseriges Nervengewebe mit dem Beil. Abgetrennte Restbewegung – kopflosen Hühnern gleich, taumelt mein Selbstbewusstsein durch den Vorhof, feine Salven heißen Herbstblutes um sich spritzend. Ich habe mir eine neue Rasierklinge besorgt, wetze ihre Scharten in frischem Schleifschaum. Jeder Schnitt ist leichter als ein Knoten, weckt den Puls aus weißem Schlaf. So müde auch meine Führhand, tut sie doch den letzten Gefallen. Zittern wäre Lebenslist und so geht die Schneide schlaftrunken die Vene entlang. In Filmen wäre dies ein Geräusch, einen Cut wert. Hier nicht. Still wie der Wahnsinn ist sein Ende und ebenso hässlich.

Dieser Beitrag wurde unter Autolyse, Nachtschicht, Postpeotik abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu kein mehr

  1. Thompson sagt:

    Kommt hier noch was, oder war dass jetzt das „Finale“?

  2. gonzosoph sagt:

    Ein Fanal ist noch kein Finale, leider. Bald kommt Nachschub. Danke der Nachfrage.

  3. tropfkerze sagt:

    Das gehört zu den Texten, bei denen ich mich frage, wie ernst es dem Schreiber damit ist. Reine Literatur? Oder mehr? Vielleicht will ich das gar nicht wissen.
    Aber ich glaube nicht, dass solche Texte der Seele gut tun, egal wie „literarisch“ sie gemeint seien.

  4. Sind wir nicht alle furchtbar bedeutungslos?
    Das Bewusstsein bedeutungslos zu sein, finde ich durchaus beruhigend, es stört mich nur das Bedürfnis der anderen, bedeutungsvoll zu sein…

  5. gonzosoph sagt:

    Man tut ja oft nicht gut daran mit dem, was man tut. Vor allem nützt es nicht. Aber eben das kann auch eine Hoffnung sein, wo der Nutzen regiert und tyrannisiert.
    Wie dem auch sei, sorgen braucht sich wohl niemand um mich. Es würde ja auch niemand. Zur Bedeutungslosigkeit, die eine Art der Freiheit ist, habe ich ja schon einiges geschrieben. Auf die Schnelle kann ich verweisen auf:

    http://gonzosophie.de/archives/383

    http://gonzosophie.de/archives/157

    Der Suchfunktion sei Dank!

Schreibe einen Kommentar zu gonzosoph Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.