Andrés Musik sei eure Musik

Ich bin ja ein Freund aller Künste, was das Musikalische angeht jedoch bestenfalls ein Dilettant. Da ist es hilfreich Jemanden zu kennen, dessen Expertisen man in diesen Belangen immer Gehör und Glauben schenken darf. Jüngst hat er sich dazu entschlossen, diese neben seiner radioaktiven Tätigkeit auch in Form eines Blogs zu verarbeiten und eben jenes Blog sei hiermit allen Interessierten wärmstens anempfohlen. Ich hoffe, er füttert uns regelmäßig. Schonmal ein Snack gefällig?

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Frauentag mitunter

Mal ganz ehrlich: Sie haben auch die Nase voll von diesem Polit-Gewäsch, oder? Dies ist ja noch immer ein Blog und gerüchteweise habe ich aufgeschnappt, dass man darin auch über sein Leben zu berichten pflegt. Also nichts mit Frauentag. Es sei stattdessen kurz gesagt, dass es mir momentan an vielerlei mangelt, nicht zuletzt am Geld. Dementsprechend suche ich nach bezahlten Tätigkeiten (Jobs) und falls Sie da wen kennen…. Sie wissen schon – wo wir uns doch schon so lange kennen, könnten Sie ja so langsam auch einmal etwas für mich tun. Das nennt man Freundschaftsprinzip.

Ich muss Sie jedoch warnen, denn so langsam wird meine Armut auch geistig. Ich glaube wirklich mehr und mehr zu verblöden. Aber das muss Sie oder ihre gut betuchten Freunde ja nicht stören. Das macht mich sicher zu einem erträglicheren Arbeitnehmer. Ansonsten habe ich recht wenige Mängel, außer diese – ich glaube es ist eine Zyste. Jedenfalls schmerzt es mitunter aber machen Sie sich keine Sorgen. Als Freiberufler trage ich die Behandlungskosten natürlich gerne selbst, sollte es erst einmal anfangen zu eitern.

Das wollen Sie nun gar nicht lesen? Na, Sie haben völlig Recht, denn so ein Blog ist das hier ja nun wirklich nicht. Ich mach besser weiter mit diesem schrecklichen Politik-Gewäsch und der Ätze gegen „die da oben“ oder auch „die da unten“, je nachdem. Was man am Frauentag halt so schreibt.

Vorher jedoch: Suchen sie mir gefälligst einen Job, dann biete ich Ihnen auch endlich das DU! an. Herzlichst,
Ihr Gonzosoph

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Quelle: Youtube

Das ist eines dieser Videos, wie wir sie neuerdings ständig in den Nachrichtensendungen präsentiert bekommen. Stets überschrieben mit einer nichtssagenden Quellenangabe und oft von einer Qualität, dass es schlicht unmöglich ist überhaupt zu verstehen, was dargestellt ist. Diese pixeligen, verwackelten Videos lässt man dabei mittlerweile einfach für sich sprechen, denn sie haben ja das Flair des Hautnahen, des Authentischen. Dabei sagen sie einem an und für sich noch rein gar nichts. Nicht nur, dass sie Jahre alt sein könnten oder an einem ganz anderen Ort aufgenommen. Sie haben meist einfach keine Fragestellung oder auch nur dokumentarische Zielsetzung. Es wird schlicht draufgehalten und ausgestrahlt. Die Einschätzung oder Meinung muss sich der Zuschauer selbst bilden. Sie wird sich kaum von derjenigen unterscheiden, die er vor diesen Bildern gehabt hat.

Dabei ist verständlich, dass man in bürgerkriegsähnlichen Zuständen keine großangelegten Reportagen durchführen will oder kann. Der Wert dieser Reportagen ist allerdings kaum zu ermessen, denn sie ergeben ein vielleicht völlig anderes Bild derselben Ereignisse und Akteure:

Was man hier sieht sind bemerkenswert schwer bewaffnete Menschen, die im Grunde nicht wissen was sie da tun. Ihre Handhabung des wilden Durcheinanders verschiedenster Waffen und Ausrüstungsgegenstände ist alles andere als geübt, ihre Gewehre zeigen Ladehemmungen und ihre taktische Vorgehensweise ist mit Verlaub, ziemlich naiv. Das sind Bürgerkrieger, die sich offensichtlich in geplünderten Depots bewaffnet haben. Da ihr wenig professionelles Vorgehen auch noch Erfolge zeitigt, spricht dies weiterhin für einen großflächigen Bürgerkrieg. Ansonsten würden sie wohl von einer halbwegs ausgebildeten und disziplinierten Armee in kürzester Zeit zurückgeworfen werden. Noch dazu einer Armee mit absoluter Lufthoheit.

Man kann daraus schließen, dass sich Gaddafis Rückhalt mitnichten mehr in großen Teilen der Armee finden wird.  Dennoch scheint es noch immer Truppen zu geben, die ihn unterstützen und für ihn zu kämpfen bereit sind. Allem voran die Luftwaffe, welcher diese Milizen mit ihren ungelenkten Raketenwerfern und Handfeuerwaffen rein gar nichts entgegen zu setzen haben. Gaddafi muss also auch noch über die Infrastruktur für Lufteinsätze verfügen.

Meiner Einschätzung nach spricht also alles für einen großflächigen Bürgerkrieg, den zu verhindern eigentlich das Ziel der vereinten Nationen sein sollte. Entweder man geht schleunigst mit internationalen Truppen in dieses Land, was für das Regime sicher einen Angriff darstellen würde. Oder aber man schaltet zumindest die Luftwaffe Gaddafis aus, um den brutalen Ablauf der Dinge zumindest möglichst abzukürzen.

Das sind wohl die pragmatischsten Lösungswege, die sich einem unbeteiligten Beobachter nicht bloß aus verruckelten youtube-Videos und fehlendem Datenmaterial ergeben. Weisere Menschen mögen zu anderen Schlüssen kommen.

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Ihr seid so dumm

Ich neige von wenigen Ausnahmen abgesehen ja normalerweise nicht dazu, meine Leserschaft so einfach zu beleidigen. Um beleidigt zu sein, muss man sich allerdings auch erst einmal angesprochen fühlen. Das sollte bei Ihnen nicht der Fall sein. Adressat der Überschrift ist nämlich in erster Linie eine in Deutschland zwar weit verbreitete Gruppe, zu der ich den geneigten Leser eines solch gehobenen Blogs jedoch niemals zählen würde: Die dumme, dennoch meinungsstarke Masse.

Dummheit sarraziniert

Nun klingt es gleichermaßen arrogant wie verächtlich, anderen Leuten pauschal Dummheit zum Vorwurf zu machen. Spätestens seit der Sarrazindebatte aber ist auch dieses urdeutsche unter den Adjektiven endlich wieder in den Kreis des politisch Sagbaren zurückgekehrt. Man muss es nur hinreichend begründen können: Pseudogenetisch („sarrazinierend“), mit vernünftigen Gründen („ultima ratio“) oder auch durch bloße Meinung („ratio superior“) – sag ich jetzt einfach mal so.

An guten Gründen mangelt es jedenfalls nicht, diejenigen Menschen schlichtweg als dumm zu bezeichnen, die noch immer meinen Guttenberg verteidigen zu müssen. Also natürlich kann man ihn noch immer nett, sympathisch oder gutaussehend finden – da unterscheiden sich die Geschmäcker und moralischen Standards ja mitunter  – aber ihn verteidigen und seine Rückkehr als Politiker fordern?

Das ist schon ein besonderes Phänomen. Ein Minister tritt zurück, da er in seiner Doktorarbeit dreist getäuscht, geklaut und anschließend gelogen hat. Anders als bei irgendwelchen Spesen-, Steuer- oder Dienstwagenaffären lässt sich die Sache hier schnell und ohne weitere Hilfsmittel überprüfen. Man muss nur die entsprechenden Passagen seines Werkes im Internet oder in einer Bibliothek anschauen und mit den Originalen vergleichen. Da gibt es kein Vertun.

Das Internet quellt über vor Guttenberg

Dennoch machen sich allerorts erboste Menschen in Umfragen Luft, quillt das Internet förmlich über vor Unterstützungsaufrufen für Guttenberg. Die Facebookgruppen seiner Supporter ruhen niemals und verzeichnen sogar zu solch nachtschlafender Stunde noch reichlich Zuwachs.  Neben den dubiosen Initiatoren fällt jedoch vor Allem eines auf und ich bin sicher nicht der Erste, der dies bemerkt: Anhänger und Verteidiger Guttenbergs glänzen in diesen Tagen nicht gerade durch fundierte Kenntnisse der Materie oder auch nur durch valide Argumente.

Zuerst wird relativiert: Die Anderen seien ja auch nicht besser. Man solle doch erst einmal die Doktorarbeiten von Gysi und Gabriel auf Fehler überprüfen. Der Argumentation folgend, waren die Anschuldigungen bloß eine überzogene Hetzjagd der linken Systempresse. Wer Guttenbergs Rücktritt fordert, ist schlussendlich bloß neidisch auf sein gutes Aussehen oder schlicht ein Schwein/eine Sau. Es geht also nicht darum, was stimmt, sondern wer es sagt. Dem sei am Rande entgegnet:

  1. Sigmar Gabriel hat nie promoviert. Anders als in rechtskonservativen Parteien ist dies innerhalb der Sozialdemokratie anscheinend weniger wichtig um ein führendes Amt zu bekleiden. Deshalb kommen Doktortitel, die unter mehr oder weniger dubiosen Umständen erlangt wurden, dort auch bedeutend seltener bis gar nicht vor.
  2. Ich richte gerne eine „Gysiplag“ Subdomain ein, falls es tatsächlich ernsthafte Interessenten gibt, die seine Doktorarbeit sachlich zu überprüfen gedenken. Wenden Sie sich einfach mit einer Mail an gegenlinkesystempresse(AT)gonzosophie.de Es muss übrigens nicht Gysi sein – ich bin für Vorschläge immer offen.

Mal ganz im Ernst – die Desillusionierten kämpfen um den Verbleib ihres Idols, ihres Stars in der Politik. Diese Verehrung hat mit Politik nicht einmal mehr am Rande zu tun. Fragen sie einen Guttenberg-Fan doch einmal danach, was die politische Arbeit des Verteidigungs- und Wirtschaftsministers a.D. eigentlich ausgezeichnet hat. Auf die Antworten darf man gespannt warten. Man darf vor allen Dingen warten.

Politikverdrossenheit nimmt zu – Intelligenz nimmt ab

Gerade eher unpolitische Menschen finden sich auf jener Seite wieder, die sich noch immer für Guttenberg ausspricht. Das hat einen guten Grund und zeigt wiederum, dass alle Analysen hinsichtlich der Politikverdrossenheit falsch sein müssen. Sie speist sich nämlich offensichtlich nicht aus der fehlenden Glaubwürdigkeit oder Stringenz von Politikern. Sonst würden sich die Verdrossenen wohl kaum für einen offenkundigen Betrüger und lavierenden Lügner einsetzen.

Politikverdrossenheit entsteht, wie der Name schon sagt, weil die Menschen schlicht keine Lust mehr auf Politik haben. Sich nicht mehr mit sachlichen Fragen und Debatten auseinandersetzen wollen, keine Argumente bewerten wollen sondern – wenn überhaupt – Personen. Stars und fiese Schurken. Politische Prozesse und Entscheidungsfindungen werden hier solange stilisiert und simplifiziert bis sie wie eine Soap-Handlung erscheinen. Daran hat nicht nur das Wahlvolk Schuld.  Oft haben  die Medien und auch die Politik selbst sich dieser Vereinfachungen nur allzu gerne bedient. Es ist ja auch viel bequemer jemanden persönlich zu diffamieren, als seine Argumentationen zu widerlegen. Und es ist einfacher die Verschiedenheit zweier Politiker darzustellen, als die Widersprüche zweier Überzeugungen darzulegen. Diese Unmündigkeit ist also nicht allein selbstverschuldet – aber auch.

Gutte Zeiten – Schlechte Zeiten

In dieser Soap jedenfalls war Guttenberg der junge, coole Typ mit harter Schale und weichem Kern. Und in diesem Politikverständnis darf, kann es nicht sein, dass der Held einfach selbstverschuldet untergeht. Deshalb wurde Guttenberg stets als unabhängig von der Politik bezeichnet – weil seine Popularität niemals seinem eigentlichen politischen Wirken entsprang, sondern seinem imagebewussten Starkult. Man muss nun nicht gleich überzogene Vergleiche anstellen, aber solch Fandom ist schlichtweg keine Politik. Der Verbleib Guttenbergs in der CSU würde einen an der konservativen Sache interessierten Wähler nicht einmal für eine Sekunde an seiner Stimmabgabe zweifeln lassen. „(Schade, dass er weg ist.) Jetzt kommt jemand anderes dran“, würde er sagen und wie gewohnt sein Kreuzchen machen.

Diese Schar guttentreuer Spießgesellen dagegen wird sich nun anstatt von ihrem Fürsten lieber noch weiter von der Politik als solcher abwenden.  Die  eigentlichen Anschuldigungen interessieren sie genausowenig wie die weiteren Entwicklungn in Sachen Bundeswehrreform. Sie spinnen lieber weiter an der Mähr vom geradlinigen Baron, der sich schließlich opfern musste, weil er doch viel zu gut war für den widerwärtigen Alltag des politischen Berlins mit seinen Intrigen und Schlammlachten. Die Anderen sind doch nur neidisch. Deshalb wird Guttenberg nun womöglich sogar gerichtlich belangt – das glauben diese Leute tatsächlich. Das ist das Abstruse. Und es nicht so zu nennen ist schlicht falsch und dumm.

Natürlich können Sie mir vorwerfen, gegen diese schrecklich apolitische Debatte um eine starkultische Personalie mit bloßen Beleidigungen nicht gerade weiterzuhelfen, sie gar noch weiter zu verschärfen. Dann möchte ich Sie abschließend gerne auf mein brandneues Blog-App hinweisen, welches automatisch die Stichhaltigkeit ihrer Reaktion misst und anschaulich darstellt:

 

klugOmeter

-21,7 microGrips... das sind fast 2 Juggalos

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Der Mann mit dem komplizierten Namen

Vielleicht hat die Bild Zeitung ja Recht und Nörgler, Neider, Niederschreiber sollten einfach mal die Klappe halten. Wohl von einigen zu dieser Personengruppe gezählt, lehne ich mich entspannt zurück und betrachte beruhigt die Entwicklungen.

Thomas de Maizière ist neuer Verteidigungsminister und das beruhigt einigermaßen. Mit dem gemäßigt argumentierenden Ex-Innenminister kann man schon zufrieden sein. Auch wenn er als Innenminister so manches Mal abstruse Dinge formulierte, muss man das wohl einfach der konservativen Rhetorik anlasten. Seinen Job als Innenminister hat er jedenfalls besser und vor allem sachgerechter gemacht, als mancher Vorgänger sogar in der Version 2.0

Übrigens hat er an der hiesigen Wilhelmsuniversität zu Münster promoviert und es würde mich doch sehr, sehr (sehr) stark wundern, wenn hier jemals Bayreuther Spezi-Abläufe zum Tragen gekommen wären. Jedenfalls werden bei ihm nicht nur die eigene Person oder gar die Ehefrau ins Rampenlicht gerückt, während die Bundeswehrreform weiter im Argen liegt. Anders als Guttenberg es ja noch mehrfach betonte, hat er keinesfalls ein „bestelltes Haus“ hinterlassen. Für das Ressort selbst kann es jedenfalls als Glücksgriff gelten – und das ist das Wichtigste. Welche Possen nun allerdings von unserem zukünftigen Innenminister aus den Reihen der CSU zu erwarten sind, das kann man nur mutmaßen. Da überrascht einen das konservative Lager ja immer wieder gerne.

A propos CSU: Seehoher schäumt anscheinend noch immer vor Wut, da die CDU Funktionäre Schavan und Lammert nicht umhin konnten, ihren angemessenen Unmut über Guttenberg Luft zu machen. Das werde ein Nachspiel haben, lässt er kolportieren. Dabei hat doch gerade Schavan lediglich gesagt, sie schäme sich für Guttenberg „als Wissenschaftlerin“. Und dabei liegt sie völlig auf der Linie der Kanzlerin, wonach in einem Menschen der Wissenschaftler und der Politiker zwei gänzlich voneinander zu trennende Personen sind. Als Wissenschaftler könne man schließlich lügen und täuschen, während man als Politiker ministrabel bleibt.

Dann kann man sich doch aber umgekehrt auch als Wissenschaftler für jemanden schämen und den Mann als Politiker weiterhin beklatschen. Offensichtlich – man sollte es wohl nur nicht sagen. Naja, die Kanzlerin jedenfalls lässt verlautbaren, sie und die CDU bräuchten sich nicht über Anstand und Ehre belehren lassen. Ohne weiter auszuführen, warum denn nicht (nennt man wohl leere Rhetorik). Wenn man sich aber die vergangenen Tage ansieht, so muss man leider festhalten. Die CDU muss sich erklären lassen, was Anstand und Ehre in unserer Gesellschaft sind. Sogar von Trittin, von Gysi und vor allem von Sigmar Gabriel.

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